Am 26. Oktober haben wir vor den Pasing-Arcaden für den Erhalt wertvoller Wälder protestiert. Eine Greenpeace-Studie hat dieses Jahr aufgedeckt, dass der Möbelkonzern Ikea Holz aus einigen der ältesten Wälder Europas, den rumänischen Karpaten, verwendet und daraus Billigmöbel herstellt. Warum waren wir für den Protest in Pasing? Die Pasing-Arcaden sind Standort einer Ikea-Planungsfiliale. Außerdem gehört das gesamte Einkaufszentrum seit kurzem zum Besitz des Ikea-Konzerns.
Um Ikea zu helfen, in Zukunft das Abholzen wertvoller Wälder zu unterlassen, hat Greenpeace jetzt eine Karte mit sogenannten „No-Take-Zones” für die Karpaten entwickelt. Darin sind Waldbereiche verzeichnet, die besonders alt, artenreich und schützenswert sind und aus denen die Holzindustrie deshalb keine Bäume entnehmen darf.
Die Karpaten sind die zweitgrößte bewaldete Gebirgskette, die quer durch Mittel- und Osteuropa verläuft. Dort leben viele Braunbären, Wölfe, Gämsen und Luchse sowie mehr als ein Drittel aller europäischen Pflanzenarten. Außerdem schützen die Karpaten-Wälder unser Klima, indem sie erhebliche Mengen CO2 speichern. Trotzdem sind nur etwa 2,4 Prozent der rumänischen Karpatenwälder derzeit vor Abholzung geschützt. Schätzungen zufolge hat Rumänien in den letzten 20 Jahren mehr als 50 Prozent seiner Urwälder durch Abholzung verloren. Die Greenpeace-Büros in Zentral- und Osteuropa hatten im Frühjahr 2024 den Weg des Holzes nachverfolgt, vom Wald in den Karpaten bis zu sieben verschiedenen Möbelherstellern, die wiederum an Ikea liefern. Durch Recherchen in zahlreichen Ikea-Filialen in 13 Ländern konnten insgesamt 30 Produkte identifiziert werden, die von diesen Herstellern kommen. Das bedeutet: auch Holz aus diesen Wäldern kann in Ikea-Produkten (Kinderbetten, Kleiderbügel, Trittstühle, Küchenbrettchen) stecken.