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Kein neues Gas! – Protest gegen Gasbohrungen in Bayern

Am Samstag waren wir unterwegs um gegen Gasbohrungen in Bayern zu protestieren. Mit Schablonen und Hochdruckreinigern haben wir sogenannte „Clean Graffitis“ auf dem Boden aufgebracht. Die gereinigten Stellen sind unter anderem vor dem Landtag, am Gärtnerplatz und am Odeonsplatz zu finden und zeigen jetzt Slogans wie „Kein neues Gas“ und „Stoppt Gasbohrungen in Bayern“.

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat trotz Klimakrise neue Gasbohrungen genehmigt. Investoren aus Kanada und Großbritannien wollen in den kommenden Jahren die letzten bayerischen Gasvorkommen ausbeuten. Aiwanger und das ihm unterstellte Bergamt haben Projekte am Lech, am Ammersee und im Landkreis Miesbach genehmigt – gegen den Widerstand der lokalen Bevölkerung. Im Juli hatten sich der Landrat von Landsberg am Lech und der Gemeinderat von Reichling klar gegen die Pläne des kanadisch-deutschen Unternehmens Genexco Gas ausgesprochen. Sie fordern Aiwanger auf, die geplanten Bohrungen zu stoppen.

Gemeinsam mit dem Bund Naturschutz (BN) veröffentlichte Greenpeace Bayern vergangene Woche ein
Rechtsgutachten, das die Aussage Aiwangers, er könne Gasbohrungen gar nicht verbieten, widerlegt. Greenpeace, BN und Fridays for Future haben eine landesweite Petition gestartet, die den Minister auffordert, die geplanten Gasbohrungen zu stoppen. Zudem soll er noch in diesem Jahr die Förderabgabe auf fossiles Gas wieder einführen und einen Plan zum Gasausstieg bis 2035 vorlegen.

Erdgas schadet dem Klima gleich mehrfach: Schon bei Förderung, Transport und Lagerung entweicht Methan, das über 80 mal klimaschädlicher ist als Kohlendioxid (CO2). Zusätzlich wird beim Verbrennen CO2 freigesetzt. Die Internationale Energieagentur forderte bereits 2021 den Stopp der Erschließung weiterer Gas-, Öl- oder Kohlevorkommen, da ansonsten das globale Klimaziel von 1,5 Grad unerreichbar wird. Laut einer Studie des University College London müssten dafür sogar fast 60 Prozent der weltweiten Öl- und Gasvorkommen sowie 90 Prozent der Kohlereserven im Boden bleiben.

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