Am 08. Mai waren wir dabei, als es beim Jane’s walk und haben coole und nachhaltige Plätze in Laim erkundet. Durchgeführt wurde der Spaziergang von Commit, mit denen wir schon letztes Jahr einen Spaziergang veranstaltet hatten. Dieses Mal waren jedoch neue Locations dabei. Zwei Stunden lang haben wir die kostenlose Stadtführung genossen und die besten Insider Tipps bekommen.
Übrigens – Jane’s Walks sind Stadtspaziergänge, die jedes Jahr Anfang Mai in Erinnerung an Jane Jacobs stattfinden. Sie hat sich in den 1950er und 1960er Jahren dafür eingesetzt, dass eine Bürgerbewegung im Stadtviertel Greenwich Village (New York, USA) entstand, welche sich für eine soziale und nachhaltige Sanierung des Viertels einsetzte und somit eine Zerstörung des Viertels verhinderte.
Angefangen haben wir beim „Laim up”, dessen Ziel es ist, das solidarische Zusammenleben zu fördern. Das tun sie mit vielen gemeinsamen Aktivitäten und Kursen, wie beispielsweise einer Strickgruppe, einem Schachclub, Litaraturworkshops oder Goldschmiedekursen. Es gibt eine Nähgruppe, die bereits für den Weihnachtsbasar im Dezember am Werkeln ist. Auch die Veranstaltungen, wie zum Beispiel das Apero-Kulturtreffen, sind sehr gefragt. Aktuell gibt es auch eine kleine Fotoausstellung von Angelika Owen – einer Fotografin, die Fotos vom Viertel ausstellt und neue Blickwinkel eröffnet. Denn, wie Funda, die uns im Laim up begrüßt hat, sagte: „Gemeinsam entsteht das Schöne” – und das spürt man, wenn man zur Türe hereinkommt. Also – absoluter Tipp, auf der Veranstaltungsseite zu stöbern und das Laim up zu besuchen.

Der nächste Stopp war beim „Interim Kultur”, das sich von der Kirche über eine Tischtennishalle zum Kulturverein mit vielfältigen Veranstaltungen entwickelt hat. Dank dem hölzernen Tonnengehäuse als Decke verfügt es über eine sehr gute Akustik, für die es jedes Jahr ein spezielles Festival gibt. Sehr stimmig war, dass gerade bei unserem Besuch die Glocken der nahen Kirche erklangen – außerplanmäßig, weil der neue Papst gewählt worden war. Wir hatten im Musikhaus also tatsächlich auch etwas Musik. Außerdem gibt es aktuell eine Ausstellung über die Geschichte des Hauses mit interessanten Fotos aus dem Laim der Vergangenheit.
Früher gab es dort, vor dem Haus am so genannten Laimer Anger, den Tausch-Bücherschrank selbstverständlich noch nicht. Und auch das Café Steinchen mit dem Kreislaufschrank, das keine drei Gehminuten entfernt liegt, war noch nicht da. Diese drei Locations, sind also auch wärmstens zu empfehlen und wenn man zwischen Ende Juli und Mitte August vorbeikommt, kann man drei Wochenenden auf dem Laimer Anger mit unterschiedlicher Musik genießen. 2025 sind 19 Bands eingeladen.

Unser Rundgang endete beim Unverpackt Laden in der Willibaldstraße. Der Laden gehört den ungefähr 580 Mitgliedern einer eigens gegründeten Genossenschaft, die teils auch ehrenamtlich die Angestellten unterstützen. Hier haben wir gelernt, was es ausmacht, unverpackt einzukaufen: Man spart 80 Prozent an Müll, was die Umwelt aufatmen lässt. Selbst hat man auch etwas davon, denn es entschleunigt. Schließlich muss man schon zu Hause die Gläser und Gefäße zusammensuchen (obwohl es auch eine Ecke mit Gläsern von anderen Kund:innen gibt, falls man doch noch spontan etwas kaufen möchte). Manche kommen von weit her, da es bei ihnen in der Nähe keinen Unverpackt-Laden gibt. Dann wird das Einkaufen gleich zum kleinen Event. Und, wie das Wort „nebenan“ im Namen des Ladens verrät, soll auch der soziale Anteil nicht zu kurz kommen – also sich beim Einkaufen beraten zu lassen, ein bisschen zu ratschen oder noch auf einen Kaffee zu bleiben, ist durchaus Teil des Konzeptes. Deswegen finden hier auch regelmäßig kleine Veranstaltungen statt, wo man je nach Jahreszeit seine Weihnachtsdeko tauschen und dabei selbstgebrannte Mandeln genießen, einer Lesungen oder einem kleinen Konzert lauschen oder zur Weinprobe vorbei kommen kann. Und auch die Produkte sollen nicht nur so wenig Verpackung wie möglich haben, sondern im Gegenzug umso mehr Qualität und auch Fairness in sich haben. Dass man die Qualität auch schmeckt, durften wir direkt vor Ort testen.
Es war ein wunderschöner Rundgang und ganz besonders gefreut haben wir uns über die vielen Teilnehmenden!!!