Was am 11. November mit neugierigen Blicken an der Fensterscheibe und einer kleinen Schlange begann, war ein voller Erfolg. Wie aus dem Nichts war er da, der erste Laden in Deutschland, in dem man NICHTS kaufen kann. Bis 30. November hat Robert Heigl, ein Künstler aus Traunstein, zusammen mit vielen Ehrenamtlichen, fleißig NICHTS verkauft. Das Konzept hinter dem Laden: durch die Kunstperformance sein eigenes Konsumverhalten zu hinterfragen. Besonders zu Zeiten von Black Friday und kurz vor Weihnachten, wo das Thema Schenken und Kaufen bei vielen ganz oben auf der To-Do Liste steht.
Dass der Laden wirkt, sieht man unter anderem auch an den vielen Kommentaren, welche die Besucherinnen und Besucher hinterlassen haben. Auf einer Postkarte konnte man notieren, worüber man froh wäre, wenn man es nicht hätte. Hier liest man beispielsweise von Plastik, zu vielen Autos, Vorurteilen und respektlosen Kommentaren im Internet – aber auch von Sorgen und Ängsten.
Auch bei den heiteren Verkaufsgesprächen rund um Produkte wie “NICHTS Bestimmtes” oder “Eine Handvoll NICHTS” schwingt neben dem Spielerischen schnell eine tiefere Ebene mit. Sätze wie “vielen Dank, ich habe NICHTS gekauft aber viel mitgenommen” oder „Ja, stimmt! Früher bin ich auch jedem Modetrend gefolgt und habe nicht gemerkt, dass mir eigentlich NICHTS fehlt.“ zeigen, dass das Konzept aufgeht.
Greenpeace als exklusiven Kooperationspartner finden die Kunden:innen sehr passend und nehmen sich gerne das im Kund:innenbereich ausliegende Informationsmaterial mit.
Der Laden wirkt auch weit über das Westend nach München hinein. Blickt man in den drei Wochen aus S-Bahn-Fenstern, entdeckt man große Plakate, die “NICHTS” bewerben. Betritt man die Stadtbibliotheken leuchten einem die bunten Postkarten mit den spritzigen Sprüchen, wie zum Beispiel “NICHTS kann uns aufhalten” entgegen. Und man trifft Ehrenamtliche von Greenpeace München, die den NICHTS Laden in der Sendlingerstraße (einer der Einkaufsstraßen schlechthin) und auf dem Tollwood Festival bewerben. Auch die Resonanz in der Presse war groß. So gab es Beiträge im Radio, Fernsehen (BR24, 20.11.2024 um 18:30 Uhr) und in der Tageszeitung (Artikel in der Süddeutschen Zeitung leider hinter einer Paywall).
Schade, dass der Laden zum 30.11.2024 seine Türen schon wieder geschlossen hat. Zu gerne hätten wir noch länger NICHTS verkauft und uns gefreut, wenn jemand mit einem Los den Hauptgewinn “GAR NICHTS” gewonnen hätte. Das absolute Premiumprodukt, denn wer GAR NICHTS gewonnen hat, kann auch GAR NICHTS hinterlassen. Wenn das nicht mal wirklich CO2-neutral ist. 🙂
Ein herzlicher Dank geht an dieser Stelle an Greenpeace Deutschland, dass sie die Umsetzung des Ladens ermöglicht haben! Und natürlich auch an Robert Heigl, der nicht nur durch die Idee, sondern auch durch seine Persönlichkeit diesen Laden zu einem einzigartigen Erlebnis macht!
Und alle, die sich dem Kaufrausch nicht mehr entziehen können, können weiterhin auf nichtskaufen.de NICHTS online bestellen.
„Gar NICHTS“ einem Kunden nahe
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