Landwirtschaft und Ernährung

Die Risiken, die für Mensch und Natur vom Einsatz der Gentechnik in der Landwirtschaft und der Lebensmittelproduktion ausgehen, sind nicht absehbar. Zu den mit einer Freisetzung gentechnisch veränderter Organismen in die Natur verbundenen vielfältigen ökologischen Risiken gehört auch: Gentechnisch veränderte Organismen vermehren sich und deshalb sind weder diese Organismen selbst noch deren Gene (die sich beispielsweise durch Auskreuzung weiter verbreiten können) rückholbar. Daher gilt für Greenpeace das Vorsorgeprinzip: Nichteinsatz, solange die vollkommene Unschädlichkeit nicht nachgewiesen ist.

Die Gentechnik-Konzerne lassen nichts unversucht, um ihre Interessen durchzusetzen. Sie haben durchgesetzt, dass es seit einigen Jahren möglich ist, Patente auf Lebewesen und deren Gene zu erhalten. Mittlerweile sind solche Patente längst nicht mehr auf Gentech-Organismen beschränkt, vielmehr sind die Konzerne dabei, sich die Vielfalt des Lebens auf der Erde durch Patente anzueignen. Einige wenige Konzerne versuchen so unsere Nahrungsmittelversorgung und unsere medizinische Versorgung unter ihre Kontrolle zu bringen.

Obst und Gemüse aus konventionellem Anbau sind oft mit giftigen Spritzmitteln gegen Insekten, Pilze oder Wildkräuter belastet. Greenpeace-Recherchen in Supermärkten haben wiederholt Grenzwertüberschreitungen bei Pestiziden, z.B. bei Trauben oder Paprika, aufgedeckt. Hier sind die Hersteller, Supermärkte und Lebensmittelkontrolle gefordert, für gesunde und rückstandsfreie Produkte zu sorgen.

Unsere Ziele

Schutz der Biodiversität

Naturverträgliche Landwirtschaft

Zusammenarbeit mit regionalen Initiativen und Verbänden

Klimafreundliche Ernährung

Gesunde und nachhaltige Außer-Haus-Verpflegung

Kein Einsatz der Gentechnik in der Landwirtschaft und der Lebensmittelproduktion

Keine Patentierung von Lebewesen und deren Gene

Reduzierung des Einsatzes von Pestiziden in der konventionellen Landwirtschaft

2000/07/19:McDonald«s:Muenchen:Germany/Deutschland - "Los Genos" - Gentechnik-Wochen bei McDonald«s am Karlsplatz in Muenchen. Aktivisten in Huehner-Verkleidung protestieren gegen Gentechnik in Produkten der Imbiss-Kette. Die Haehnchen, die bei McDonald«s«als "Chicken McNuggets" verkauft werden, werden mit genmanipuliertem Tierfutter gefuettert. Auf dem Umweg ueber das Tierfutter gelangt Gentechnik auch in menschliche Nahrung.
"Los Genos" Greenpeace action against chicken products at McDonald«s in Munich, Germany. Chicken for "Chicken McNuggets", are raised with genetic manipulated animal feed.   
©Christian Lehsten/argum/Greenpeace - 0007101 - (×××)
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Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen.

Lust mitzumachen?

Unsere Aktivitäten sind vielseitig: Aktionen gegen den Massen-Fleischkonsum, Austausch über Artenvielfalt, Aufklärung zum Lebensmitteleinzelhandel, Recherchen über genmanipulierte Lebensmittel und pestizidbelastetes Obst und Gemüse oder Veranstalten von Vorträgen.

Kommt einfach zu einem unserer Treffen vorbei. Wir treffen uns nach Vereinbarung ein bis zweimal monatlich. Aktuelle Termine erfahrt ihr wenn ihr uns eine E-Mail schickt.

Wir freuen uns über euer Kommen!

Erfolge

2021

Greenpeace-Abfrage: Billigfleisch in Supermärkten wird zum Auslaufmodell – Auf jahrelangen Druck von Greenpeace bewegt sich der Lebensmittelhandel: Bis auf Kaufland haben alle großen Händler zugesagt, langfristig kein Frischfleisch der Haltungsformen 1 und 2 mehr verkaufen zu wollen. Dieses stammt von Tieren, die unter qualvollen und häufig gesetzeswidrigen Bedingungen gehalten werden. Ab 2030 soll nur noch Frischfleisch der  Haltungsformen 3 und 4 verkauft werden. Wir beobachten die Umstellung weiter.

2019

Der Lebensmitteleinzelhandel führt nach jahrelanger Kampagne von Greenpeace die freiwillige Haltungskennzeichnung ein.

2010

Schwein gehabt! Greenpeace hatte gegen das Patent auf eine Schweinerasse mit einem bestimmten Fettleibigkeitsgen des US-Schweinezuchtkonzern Newsham Choice Genetics, der mit Monsanto kooperiert, Einspruch eingelegt und nun recht bekommen!

2009

Die Molkereien Ehrmann, Zott und Bauer befinden sich im Umstellungsprozess zu einer gentechnikfreien Milchproduktion. Weitere Infos finden Sie im aktuellen Ratgeber Essen ohne Gentechnik (12/2009)

Verbannung der gentechnisch-manipulierten Leinsamen aus den Supermärkten

Greenpeace und andere Organisationen der Anti-Gentechniki-Bewegung erzielen ein Anbauverbot für den Gen-Mais MON810 der Firma Monsanto mit eingebautem Insektengift aus Bacillus Thuringiensis in Deutschland.

2008

Die Molkerei „Breisgaumilch“ bringt die neue Marke „Weidemilch“ mit der Kennzeichnung „Ohne Gentechnik“ auf den Markt.

Europas größte Molkerei Campina gibt bekannt, bei seiner Premium-Marke „Landliebe“, nur Milch von Kühen zu verwenden, die ohne Gen-Futter gefüttert werden, und deren Futtermittel darüber hinaus ausschließlich aus Europa kommen. Die Milch trägt die Kennzeichnung „Ohne Gentechnik“.

2007

Die Uppländer Bauernmolkerei verzichtet als erste größere Molkerei auf Gen-Futter und kennzeichnet seine Milchprodukte als „Ohne Gentechnik“.

2004 - 2006

Der Greenpeace Einkaufsratgeber „Essen ohne Gentechnik“ wird innerhalb von zwei Jahren in 10 Auflagen und in insgesamt etwa 2,5 Millionen Exemplaren an Verbraucher verteilt. Der Ratgeber enthält Listen von Lebensmittelherstellern, die gentechnisch veränderte Futtermittel einsetzen/ausschließen und unterstützt Verbraucher bei ihrer Kaufentscheidung bei den nicht kennzeichnungspflichtigen Fleisch-, Milch- und Eier-Produkten von mit Gen-Futter gefütterten Tieren. Viele Lebensmittelhersteller verzichten als Reaktion auf den Ratgeber auf Gen-Futter.

2004

Eine verschärfte Kennzeichnungsverordnung tritt in Kraft. Erstmals müssen, neben Lebensmitteln auch Futtermittel für Kühe, Schweine, …. gekennzeichnet werden. Auch die Kennzeichnung von Lebensmitteln wird verschärft und ausgeweitet, z.B. auch auf Endprodukte, bei denen die gentechnische Veränderung nicht mehr nachweisbar ist (z.B. bei gentechnisch veränderten Speiseölen und deren Einsatz in Gaststätten).
Größte Lücke bleibt, dass tierische Produkte – also fleisch-, milch- und eierhaltige Lebensmittel – von Tieren, die mit Gen-Pflanzen gefüttert wurden, weiterhin nicht gekennzeichnet werden.

2001/2002

Heidemark, Nölke, Lethetal (mit zusammen über 60% Marktanteil am deutschen Putenmarkt) und weitere Putenmäster verzichten auf genmanipuliertes Futter.

2000

McDonalds, BurgerKing, Wiesenhof, Stolle und weitere Hähnchenmäster (mit insgesamt etwa 90% Marktanteil am deutschen Hähnchenmarkt) verzichten auf genmanipuliertes Tierfutter in der Hähnchenmast.

1999

Nestlé muss seinen eigens als gentechnisch verändertes Testprodukt auf den deutschen Markt gebrachten Schokoriegel „Butterfinger“ vom deutschen Markt nehmen, weil die Verbraucher ihn nicht kaufen – der Erfolg einer etwa einjährigen Kampagne von Greenpeace.

Alle großen deutschen Ketten des Lebensmittelhandels (Tengelmann, Edeka, Rewe, Aldi, Lidl, …) verzichten auf Gentechnik in ihren Eigenmarken.

1998

Erstmals müssen gewisse gentechnisch veränderte Lebensmittel gekennzeichnet werden. Diese erste Kennzeichnungsverordnung hat allerdings sehr große Lücken.

1997

Fast 300 große Lebensmittelhersteller, darunter Unilever, Danone, verzichten auf Gentechnik in ihren Produkten.

Unser Vortragsangebot

Vortrag: Genmanipulierte Lebensmittel — Ein Großversuch mit Verbrauchern und Umwelt