Mit dem EU-Mercosur-Abkommen sollen die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den EU-Ländern und den Ländern des Mercosur-Wirtschaftsraums (Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay) gestärkt werden. Der Handel mit bestimmten Produkten soll erleichtert und Zölle gesenkt werden. Bereits seit 1999 wird das Abkommen diskutiert. Und dabei gab es ordentlich Gegenwind: Allein in Deutschland haben sich 465.970 Menschen mit ihrer Unterschrift gegen das Abkommen ausgesprochen.
Die Gründe sind einleuchtend. Denn im aktuellen Entwurf kommen Umweltschutz und Sozialstandards viel zu kurz. Unter anderem besteht die Gefahr, dass mit dem Abkommen noch mehr wertvolle Regenwaldgebiete gerodet werden, nur um Flächen zu gewinnen, auf denen Soja und Zuckerrohr angebaut werden. Diese Produkte würden dann als Rohstoffe für Tierfutter und Biokraftstoffe nach Europa transportiert, während klimaschädliche Verbrennerautos und giftige Pestizide nach Südamerika gebracht würden. Leider wird mit dem Präsidentenwechsel in Brasilien das Uralt-Abkommen wieder frisch diskutiert.
Greenpeace fordert eine Neuverhandlung des Abkommens. Und deshalb waren wir von Greenpeace München, genauso wie viele andere Ehrenamtliche in ganz Deutschland, unterwegs zu unseren Politiker:innen, die dieses Abkommen mitverhandeln.
Am 14. Februar 2023 haben wir Sebastian Roloff (Mitglied des Bundestages für die SPD aus München) besucht und ihm symbolisch die Unterschriften überreicht. In einem konstruktiven Gespräch haben wir mit Herrn Roloff unsere Kritik am Abkommen erörtert und haben ihn gebeten, sich im Bundestag für ein modernes Abkommen im Sinne von Klima- und Naturschutz einzusetzen.
Weitere Informationen zum EU-Mercosur-Abkommen und die Greenpeace-Positionen für einen gerechten Welthandel.