Mehrere hunderttausend Menschen auf der Theresienwiese in München
Es kam uns fast so vor, als wäre die Sonne Demokratin – so hell und strahlend stand sie an diesem 8. Februar über der Theresienwiese und den vielen Menschen, die gekommen waren. So kurz vor der nächsten Bundestagswahl und nach der Aktion von demokratischen Parteien, sich mit rechts außen zu verbünden, fanden es Viele an der Zeit für die Demokratie einzustehen. Und das waren sehr viele – mehr als 250.000 Menschen, die friedlich demonstriert haben.

Oft hörte man von anwesenden Menschen, dass sie gekommen seien um den Anfängen zu wehren. Diesen Punkt bestätigte auch der Rechtsanwalt Markus Laymann, der ebenfalls eine Rede hielt und an dieser Stelle Erich Kästner zitierte. In der Rückschau auf die Weimarer Republik und die darauffolgende Zeit des Nationalsozialismus hatte Kästner gesagt: „Die Ereignisse von 1933 bis 1945 hätten spätestens 1928 bekämpft werden müssen. Später war es zu spät. Man darf nicht warten, bis der Freiheitskampf Landesverrat genannt wird. Man darf nicht warten, bis aus dem Schneeball eine Lawine geworden ist. Man muss den rollenden Schneeball zertreten. Die Lawine hält keiner mehr auf. Sie ruht erst, wenn sie alles unter sich begraben hat.”
Wie passend dazu das Schild, das mehrfach auf Demo zu sehen war: “never again ist jetzt”.