Die globale Klimaerwärmung trifft die Arktis jedoch doppelt. Zum einen macht sich die Temperaturerhöhung hier besonders stark bemerkbar und bringt das sensible Ökosystem aus dem Gleichgewicht, zum anderen ist jetzt zunehmend der Weg frei für die Plünderung dieser letzten unberührten Regionen.
Denn vermutete Öl- und Gasvorkommen, sowie die (noch) reichen Fischgründe wecken insbesondere bei den Anrainerstaaten Begehrlichkeiten. Es zeichnet sich ein Verteilungswettstreit ab, bei dem auch die großen Ölkonzerne wie Gazprom ihren Teil ergattern wollen. Angesichts der stetigen Verknappung des „schwarzen Golds“ wird die Förderung unter den Extrembedingungen der Arktis rentabel, einer Region, die nur für einige Monate im Jahr zugänglich ist. Unter diesen Bedingungen (Treibeis, orkanartige Stürme, abgelegene Lage und lange Perioden völliger Dunkelheit) sind Unfälle vorprogrammiert und verheerend. Es ist keine technische Methode bekannt, mit der man ausgelaufenes Öl hier auffangen könnte. Hinzu kommt, dass es bei der Kälte biologisch nur sehr langsam abgebaut wird.
Langfristig fordert Greenpeace ein Schutzgebiet in der „Hohen Arktis“ rund um den Nordpol sowie ein Verbot für Ölbohrungen in arktischen Gewässern.