Pestizide, nein danke - Nein zum EU-Mercosur-Abkommen

Am 22. Mai, dem internationalen Tag der Artenvielfalt demonstrierten Greenpeace-Ehrenamtliche in München an der Reichenbachbrücke für einen Stopp des EU-Mercosur Handelsabkommens und forderten "Detox now! Jetzt Handel entgiften, Peter Altmaier!” Greenpeace veröffentlichte vergangenen Mittwoch die Ergebnisse einer Pestizid-Untersuchung. Sie zeigt: Von 70 getesteten Papayas, Mangos, Melonen, Limetten und Feigen aus Brasilien enthielten 59 Rückstände von Pestiziden. Unter den Wirkstoffen wurden elf gefunden, die in der EU nicht zugelassen sind. Einige der gefundenen Wirkstoffe werden auch von Bayer vertrieben oder können BASF zugeordnet werden. In vielen Proben hat das akkreditierte und unabhängige Labor ganze Pestizid-Cocktails nachgewiesen. Über die Hälfte der Früchte waren mehrfach belastet, es fanden sich bis zu neun verschiedene Rückstände auf einer Papaya.
Wird das geplante Handelsabkommen mit den südamerikanischen Staaten beschlossen, sinken die Exportzölle auf Pestizide, die in der EU oftmals verboten sind. Ihr Absatz dürfte dadurch steigen.
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Endspurt für den Erhalt des Forst Kasten

Am kommenden Donnerstag, 20.05.2021, steht nach langem Hin und Her eine Entscheidung über den Forst Kasten im Sozialausschuss des Münchner Stadtrats an. Nach einem Ausschreibungsverfahren zum Kiesabbau soll über die Verpachtung eines 9,5 Hektar großen Waldgebiets an die Firma Huber Bodenrecycling GmbH entschieden werden. Aller Voraussicht nach werden viele Mitglieder des Ausschusses entgegen ihrer Überzeugung für die Verpachtung stimmen, da ihnen als Organ der Heiliggeistspital-Stiftung (Eigentümerin des Waldgebiets) damit gedroht wird, anderenfalls persönlich finanziell mit hohen Summen zu haften. Haftungsgründe ergeben sich nach Aussage der Regierung von Oberbayern als Stiftungsaufsicht unter anderem aus dem Gebot der Stiftung, ihre eigene Wirtschaftlichkeit zu erhalten.
Wir fordern von der Regierung von Oberbayern, dass sie bei ihrer Einschätzung im Rahmen der Stiftungsaufsicht nicht nur wirtschaftliche Aspekte betrachtet. Denn die Heiliggeistspital-Stiftung verpflichtet sich in ihrer Satzung auch dem Gemeinwohl. Zudem ist in §2, Abs. 2, Satz 1 der Stiftungssatzung geregelt, dass die Stiftung keine intensiven Gewinnabsichten verfolgen darf. Die geplante Waldrodung und Zerstörung des natürlich gewachsenen Bodens für kurzfristige Einnahmen aus Verpachtung und Kiesabbau stehen dem eindeutig entgegen.
Wälder sind ein wichtiger Faktor im Hinblick auf den Klimaschutz. Im Jahr 2019 hat der Münchner Stadtrat den Klimanotstand ausgerufen. Vor kurzem hat das Bundesverfassungsgericht ein Urteil gefällt, das erfordert Klimaschutz heute mitzudenken statt weit in die Zukunft zu vertagen. In der Folge könnten klimaschädliche Maßnahmen in Zukunft mit höheren finanziellen Kosten belegt werden als bisher, womit der Walderhalt auf lange Sicht sogar wirtschaftlicher wäre als der Kiesabbau. Vor diesem Hintergrund muss die Entscheidung über den Kiesabbau im Forst Kasten neu betrachtet werden. Die geplante Abholzung im Forst Kasten würde die deutsche und bayerische Klimaschutzpolitik unglaubwürdig machen.
Auch Greenpeace München war deshalb heute bei einer Demonstration für den Walderhalt vor der Regierung von Oberbayern vertreten. Viele weitere Umweltorganisationen und Bürgerinitiativen sind derzeit aktiv, zum Beispiel auch mit einer Baumbesetzung im Forst Kasten.
Weitere Informationen: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-forst-kasten-baumbesetzer-1.5297147
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Danke für 50 Jahre Nationalparke in Bayern
Wann kommt der Nationalpark im Steigerwald?

Gemeinsam mit sechs anderen Naturschutzverbänden und Bürgerinitiativen aus dem Steigerwald, Bayern und Deutschland sagten wir am 7.10.2020 anlässlich des 50. Geburtstags des Nationalparks Bayerischer Wald vor der Staatskanzlei DANKE für 50 Jahre Nationalparke in Bayern und fordern zugleich die Einrichtung eines weiteren Nationalparks.
Dazu Volker Oppermann (Greenpeace Bayern): „Wir wünschen dem Nationalpark Bayerischen Wald zum 50. Geburtstag alles Gute. Bayern hat aber im Rahmen der Biodiversitätskonvention weitere Verantwortungen für Waldschutz. Hier sehen wir dringend die Einrichtung eines weiteren Nationalparkes im Steigerwald als notwendig an.“
Weitere Informationen zur neuen Initiative „Nationalparkbündnis Bayern“: www.nationalparkbuendnis-bayern.de
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Münchner Bäume demonstrieren - Für ihre und unsere Zukunft
Elf Umweltorganisationen aus München und Umgebung geben Bäumen eine Stimme

Was wäre, wenn... Bäume sprechen könnten?
Was würden Bäume ausdrücken, wenn sie könnten? Wut? Enttäuschung? Sorge? Elf Natur- und Klimaschutzorganisationen aus dem Münchner Großraum haben sich diese Fragen gestellt und Bäumen eine Stimme geschenkt. Ein Perspektivwechsel. Mit circa 50 Demo-Schildern vermitteln die demonstrierenden Bäume ihre Lage und die ihrer Artgenossen weltweit. Wetterextreme, Waldbrände, Stickoxide, Abholzungen treiben das Waldsterben voran, Ökosysteme funktionieren nicht mehr. Gemeinsam mit 10 anderen Umweltorganisationen haben wir von Greenpeace München am 12. und 13. September 2020 mit einer Baum-Demo gezeigt, was jeder einzelne Baum für uns bedeutet.
Bäume und Wälder sind system- und zukunftsrelevant
Wälder sind nicht nur Orte der Erholung für uns, sondern speichern und filtern unser Trinkwasser, schützen vor Erosion und Hochwasser, filtern Lärm und Staub, binden CO2 und Schadstoffe, kühlen das Stadtklima und bieten Raum für Artenvielfalt. Die Luft, die sie ausatmen, ist die, die wir einatmen. Das Wasser, das Wälder reinigen, ist unser Trinkwasser. Der Kohlenstoff, der im Holz gespeichert ist, wird zu CO2, wenn sie verbrennen – und wird zu einem Treiber der Klimakatastrophe, die beide Seiten bedroht, Mensch und Baum.
Aktiv werden für den Schutz der Bäume
Für den Schutz der Wälder trägt jede/r Einzelne Verantwortung - und jede/r kann aktiv werden, zum Beispiel durch die Unterstützung von Bürgerinitiativen und Umweltorganisationen. Ebenso wichtig ist aber auch bewusster Konsum, der Billigfleisch, Palmöl und Tropenhölzer vermeidet und auf Recyclingpapier statt Papier aus Frischfasern setzt. Lokal ist die Stabilisierung des Stadtklimas durch den Erhalt alter Bäume, Grünflächen und vorgelagerter Wälder essenziell. Global muss die Zerstörung der Regenwälder, z.B. in der Amazonas-Region, gestoppt werden. Auf politischer Ebene müssen Wälder vor zu starker Nutzung geschützt werden und eine nachhaltige, ökologische Waldwirtschaft gefördert werden.

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Handel auf Kosten von Klima und Regenwald
Unterschriftensammlung gegen das EU-Mercosur-Abkommen

Zum internationalen Tag des Amazonas am 5. September haben wir in Thalkirchen über das EU-Mercosur-Abkommen informiert. Das Handelsabkommen zwischen der EU und den vier südamerikanischen Staaten Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay soll nach dem Willen der Bundesregierung noch in diesem Jahr ratifiziert werden. Damit würde Agrarprodukten aus Südamerika der Zugang zum europäischen Markt erleichtert, während gleichzeitig Zölle auf Autos, Maschinen und Chemikalien gesenkt werden, die aus Europa nach Südamerika exportiert werden. Der Vertrag wäre ein Desaster für Umwelt, Klimaschutz und Menschenrechte, weil die Rinderzucht sowie der Anbau von Soja und anderen Agrarprodukten in Brasilien ein Haupttreiber von Waldzerstörung. Wir fordern, dass das Abkommen nicht ratifiziert wird und setzen uns für eine generelle Neuausrichtung von Handelsabkommen ein, die den Klima- und Biodiversitätsschutz und soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt stellt.
Weitere Informationen und Link zur Unterschriftensammlung:
https://www.greenpeace.de/eu-mercosur-handelsabkommen
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Ab heute bräuchten wir eine zweite Erde
Demonstration zum Earth Overshoot Day am 22.08.2020

Mit einem Trauerzug vom Odeonsplatz zum Marienplatz haben wir am Samstag symbolisch die Erde zu Grabe getragen. Anlass ist der Erdüberlastungstag, der jedes Jahr verdeutlicht, dass die aktuelle Lebensweise unserer Gesellschaft mehr Ressourcen verbraucht als die Erde regenerieren kann - oft unnötig. Der schwarze Demonstrationszug, der mit der "Beerdigung" der Erde und einem Die-in endete, zeigte auf, dass die Erde erschöpft ist. Dazu Stefan Maier von Greenpeace München: "Die Erde ist leer, den Rest des Jahres leben wir auf Pump. Die Gesellschaft muss ihren Konsum dringend überdenken!" Unterstützt wurde die Veranstaltung auch von Greenpeace Moosburg, Students for Future München, Extinction Rebellion München, Parents for Future München und der Jugendorganisation BUND Naturschutz.
Der Earth Overshoot Day (deutsch: Erdüberlastungstag) markiert den Tag im Jahr, an dem der ökologische Fußabdruck der Menschheit genau der sogenannten Biokapazität der Erde für dieses Jahr entspricht. Der ökologische Fußabdruck setzt sich zusammen aus der Menge an natürlichen Rohstoffen, die die Gesellschaft ausbeutet, und der Menge an Abfällen und Emissionen, die wir Menschen generieren. Dem gegenüber steht die Biokapazität der Erde, also die Menge an Ressourcen, die im Laufe des Jahres regeneriert werden kann, sowie die Menge an zum Beispiel Klimagasen, die sie tolerieren kann, ohne dass es zu drastischen Veränderungen der Ökosysteme kommt.
Dieses Jahr haben wir Menschen die Erde am 22. August erschöpft. Das ist zwar, bedingt durch die Coronakrise, etwa drei Wochen später als im vergangenen Jahr. Bedenkt man jedoch, dass in den meisten Ländern der Welt Wirtschaft und öffentliches Leben wochenlang praktisch still standen, ist die Verschiebung klein. Das restliche Drittel des Jahres leben wir zu Lasten unserer Kinder und der nachfolgenden Generationen.
Mit dem symbolischen Trauerzug in der Münchner Innenstadt sollte auf die Problematik aufmerksam gemacht werden. Wir fordern ein Umdenken in Politik und Gesellschaft. Wenn es uns gelänge, den Earth Overshoot Day jedes Jahr viereinhalb Tage später zu erreichen, wäre unser Verbrauch 2050 wieder im Gleichgewicht mit den Kapazitäten unseres Planeten. Dafür müssen Energie- und Verkehrswende konsequent vorangetrieben werden, um die Emission von Klimagasen zu reduzieren. Auch der ökologische Umbau der Landwirtschaft und der Schutz bestehender Ökosysteme in Wäldern und Meeren weltweit müssen Vorrang haben vor Überproduktion, die nur zu Müllbergen führt.

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München rette Forst Kasten

München, 17.06.2020 - Gemeinsam mit mehreren anderen Organisationen hat Greenpeace München am Mittwochvormittag eine Malaktion auf dem Marienplatz veranstaltet. In einem großen Bild haben wir mit Kreide unsere Forderung an Dieter Reiter und Katrin Habenschaden vor dem Rathaus präsentiert: Schützt Forst Kasten! Gleichzeitig wurde eine Postkartenaktion gestartet, mit der alle Interessierten die Forderung unterstützen können.
Der Forst Kasten vor der südwestlichen Stadtgrenze Münchens ist bedroht durch die geplante Erweiterung des Kiesabbaus. Die bedrohten Waldgebiete gehören der Heiliggeistspitalstiftung, die von der Stadt München verwaltet wird.
Weitere Informationen zum Forst Kasten und zur Postkartenaktion unter: http://wald-neuried-erhalten.de/
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Kontaktlose Unterschriftensammlung am Rotkreuzplatz
Greenpeace München demonstriert für einen grünen Wirtschaftsplan.
München, 30.05.2020 - Das Umdenken in Zeiten der Corona-Pandemie macht auch vor dem politischen Protest nicht halt. Unter dem Motto "Kein Geld für gestern" demonstrierten am Samstagnachmittag etwa 20 Ehrenamtliche der Umweltschutzorganisation Greenpeace am Rotkreuzplatz für die nachhaltige Investition der in der Krise beschlossenen Wirtschaftshilfen. Dank riesiger QR-Codes auf Plakaten konnten Passanten direkt vor Ort und vollständig kontaktlos eine entsprechende Petition unterschreiben. Dazu Marina Gühlke, Pressesprecherin von Greenpeace München: "Die Pandemie hat viele Lebensbereiche radikal verändert. Jetzt müssen wir aufpassen, dass die Politik beim Einsatz der Konjunkturhilfen nicht in alte Muster verfällt. Eine neue Abwrackprämie wäre der falsche Weg."
Investitionen in erneuerbare Energien machen Deutschland unabhängig von klimaschädlichen fossilen Energieträgern und schaffen gleichzeitig dauerhafte neue Arbeitsplätze Nicht nur in der Energiewirtschaft, sondern auch im Verkehrssektor und in einer Ökologischen Landwirtschaft stehen Richtungsentscheidungen an.
Greenpeace München fordert von der Bundesregierung, dass sie Konjunkturhilfen an Bedingungen für Nachhaltigkeit knüpft. Gleichzeitig muss die Lockerung von Umweltschutzauflagen verhindert werden, denn nicht zuletzt schützen intaktes Klima und gesunde Ökosysteme auch die Gesundheit von uns Menschen.
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Infostand - Wählen für ein umweltfreundlicheres München
Wir haben vor den Kommunalwahlen in München alle Wahlprogramme der größeren Parteien gelesen und zusammengestellt, wer was zum Thema Mobilität in München sagt. Wer räumt dem Rad- und Fußgängerverkehr mehr Platz ein? Und wer legt doch noch den Schwerpunkt auf Autos? Bei einem Infostand am Sendlinger Tor rufen wir dazu auf, für das Klima zur Wahl zu gehen, und es kristallisiert sich im Gespräch mit Passanten heraus, dass viele davon unsere Standpunkte durchaus befürworten. Wir werden ein Auge darauf haben, dass der gewählte Stadtrat auch umsetzt, was er verspricht.
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Wege aus der Waldkrise im Kommunalwald
Greenpeace befragte Parteien zu Kommunalwald und Klimaschutz
Im Vorfeld der Kommunalwahl 2020 haben wir Ortsverbände von Parteien in 23 bayerischen Kommunen, darunter auch in München, gefragt, wie sie zum Schutz der Stadtwälder stehen. Die Antworten lassen darauf schließen, dass viele lokale Parteiverbände sich bisher wenig mit dem Wald in ihrer Umgebung auseinandergesetzt haben. Oftmals verwiesen die Antworten auf das örtliche Forstamt. Dabei sollten die die Stadt- und Gemeinderäte als gewählte Volksvertreter eine Kontrollinstanz für die kommunalen Forstämter sein.
Aktuell sind nur knapp 0.3 Prozent der bayerischen Kommunalwaldflächen unter Prozessschutz. Eine gewaltige Diskrepanz zum Ziel der Nationalen Biodiversitätsstrategie von 10 Prozent Schutzflächen, die eigentlich dieses Jahr für alle öffentlichen Wälder in Deutschland erreicht werden sollten. Größere Waldanteile unter Schutz zu stellen und den Umbau zu standortheimischen Mischwäldern zu fördern, ist aber nicht nur für den Artenschutz wichtig, sondern auch für den Klimaschutz. Naturwälder mit großem Totholzanteil und heimischen Baumarten, wie Buchen und Eichen, und gesundem Boden speichern große Mengen an Kohlenstoff und sind resistenter gegenüber Klimaextremen als Fichten-Monokulturen.

Wälder unter kommunaler Verwaltung summieren sich in Bayern auf eine Fläche von 322.918 Hektar. Das entspricht knapp einem Achtel der gesamten Waldfläche in Bayern. Die Waldflächen der einzelnen Kommunen reichen von wenigen Hektar (in den meisten Kommunen) bis hin zu knapp 8000 Hektar (Augsburger Stadtwald). Entsprechend vielfältig sind auch die Strategien zur Bewirtschaftung.
München ist hier insofern vorbildlich, als dass der Stadtwald, in Folge einer Initiative von Greenpeace, bereits seit 2001 nach den Kriterien von Naturland und Forest Stewardship Council (FSC) bewirtschaftet wird. Allerdings werden Teile des ebenfalls von der Stadt München verwalteten Forst Kasten derzeit durch Pläne für Kiesabbau bedroht.
Wir fordern, dass die Kommunen ihren Beitrag zum Wald- und Klimaschutz leisten. Dazu muss das Bewusstsein in der Lokalpolitik verankert werden, dass auch ihre – teils kleinen – Waldflächen in Wechselwirkung mit dem Klima stehen. Nicht zuletzt sollten gerade die Stadtwälder dem Gemeinwohl dienen. Ein gesunder Naturwald bietet neben Abkühlung auch bessere Möglichkeiten für Erholung und Freizeit als ein reiner Wirtschaftswald.
Hier geht's zu den Ergebnissen der Umfrage mit den Antworten der Parteien:
https://naturwald-bayern.de/kommunalwald/
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