Münchner Bäume demonstrieren - Für ihre und unsere Zukunft
Elf Umweltorganisationen aus München und Umgebung geben Bäumen eine Stimme

Was wäre, wenn... Bäume sprechen könnten?
Was würden Bäume ausdrücken, wenn sie könnten? Wut? Enttäuschung? Sorge? Elf Natur- und Klimaschutzorganisationen aus dem Münchner Großraum haben sich diese Fragen gestellt und Bäumen eine Stimme geschenkt. Ein Perspektivwechsel. Mit circa 50 Demo-Schildern vermitteln die demonstrierenden Bäume ihre Lage und die ihrer Artgenossen weltweit. Wetterextreme, Waldbrände, Stickoxide, Abholzungen treiben das Waldsterben voran, Ökosysteme funktionieren nicht mehr. Gemeinsam mit 10 anderen Umweltorganisationen haben wir von Greenpeace München am 12. und 13. September 2020 mit einer Baum-Demo gezeigt, was jeder einzelne Baum für uns bedeutet.
Bäume und Wälder sind system- und zukunftsrelevant
Wälder sind nicht nur Orte der Erholung für uns, sondern speichern und filtern unser Trinkwasser, schützen vor Erosion und Hochwasser, filtern Lärm und Staub, binden CO2 und Schadstoffe, kühlen das Stadtklima und bieten Raum für Artenvielfalt. Die Luft, die sie ausatmen, ist die, die wir einatmen. Das Wasser, das Wälder reinigen, ist unser Trinkwasser. Der Kohlenstoff, der im Holz gespeichert ist, wird zu CO2, wenn sie verbrennen – und wird zu einem Treiber der Klimakatastrophe, die beide Seiten bedroht, Mensch und Baum.
Aktiv werden für den Schutz der Bäume
Für den Schutz der Wälder trägt jede/r Einzelne Verantwortung - und jede/r kann aktiv werden, zum Beispiel durch die Unterstützung von Bürgerinitiativen und Umweltorganisationen. Ebenso wichtig ist aber auch bewusster Konsum, der Billigfleisch, Palmöl und Tropenhölzer vermeidet und auf Recyclingpapier statt Papier aus Frischfasern setzt. Lokal ist die Stabilisierung des Stadtklimas durch den Erhalt alter Bäume, Grünflächen und vorgelagerter Wälder essenziell. Global muss die Zerstörung der Regenwälder, z.B. in der Amazonas-Region, gestoppt werden. Auf politischer Ebene müssen Wälder vor zu starker Nutzung geschützt werden und eine nachhaltige, ökologische Waldwirtschaft gefördert werden.

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Handel auf Kosten von Klima und Regenwald
Unterschriftensammlung gegen das EU-Mercosur-Abkommen

Zum internationalen Tag des Amazonas am 5. September haben wir in Thalkirchen über das EU-Mercosur-Abkommen informiert. Das Handelsabkommen zwischen der EU und den vier südamerikanischen Staaten Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay soll nach dem Willen der Bundesregierung noch in diesem Jahr ratifiziert werden. Damit würde Agrarprodukten aus Südamerika der Zugang zum europäischen Markt erleichtert, während gleichzeitig Zölle auf Autos, Maschinen und Chemikalien gesenkt werden, die aus Europa nach Südamerika exportiert werden. Der Vertrag wäre ein Desaster für Umwelt, Klimaschutz und Menschenrechte, weil die Rinderzucht sowie der Anbau von Soja und anderen Agrarprodukten in Brasilien ein Haupttreiber von Waldzerstörung. Wir fordern, dass das Abkommen nicht ratifiziert wird und setzen uns für eine generelle Neuausrichtung von Handelsabkommen ein, die den Klima- und Biodiversitätsschutz und soziale Gerechtigkeit in den Mittelpunkt stellt.
Weitere Informationen und Link zur Unterschriftensammlung:
https://www.greenpeace.de/eu-mercosur-handelsabkommen
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Ab heute bräuchten wir eine zweite Erde
Demonstration zum Earth Overshoot Day am 22.08.2020

Mit einem Trauerzug vom Odeonsplatz zum Marienplatz haben wir am Samstag symbolisch die Erde zu Grabe getragen. Anlass ist der Erdüberlastungstag, der jedes Jahr verdeutlicht, dass die aktuelle Lebensweise unserer Gesellschaft mehr Ressourcen verbraucht als die Erde regenerieren kann - oft unnötig. Der schwarze Demonstrationszug, der mit der "Beerdigung" der Erde und einem Die-in endete, zeigte auf, dass die Erde erschöpft ist. Dazu Stefan Maier von Greenpeace München: "Die Erde ist leer, den Rest des Jahres leben wir auf Pump. Die Gesellschaft muss ihren Konsum dringend überdenken!" Unterstützt wurde die Veranstaltung auch von Greenpeace Moosburg, Students for Future München, Extinction Rebellion München, Parents for Future München und der Jugendorganisation BUND Naturschutz.
Der Earth Overshoot Day (deutsch: Erdüberlastungstag) markiert den Tag im Jahr, an dem der ökologische Fußabdruck der Menschheit genau der sogenannten Biokapazität der Erde für dieses Jahr entspricht. Der ökologische Fußabdruck setzt sich zusammen aus der Menge an natürlichen Rohstoffen, die die Gesellschaft ausbeutet, und der Menge an Abfällen und Emissionen, die wir Menschen generieren. Dem gegenüber steht die Biokapazität der Erde, also die Menge an Ressourcen, die im Laufe des Jahres regeneriert werden kann, sowie die Menge an zum Beispiel Klimagasen, die sie tolerieren kann, ohne dass es zu drastischen Veränderungen der Ökosysteme kommt.
Dieses Jahr haben wir Menschen die Erde am 22. August erschöpft. Das ist zwar, bedingt durch die Coronakrise, etwa drei Wochen später als im vergangenen Jahr. Bedenkt man jedoch, dass in den meisten Ländern der Welt Wirtschaft und öffentliches Leben wochenlang praktisch still standen, ist die Verschiebung klein. Das restliche Drittel des Jahres leben wir zu Lasten unserer Kinder und der nachfolgenden Generationen.
Mit dem symbolischen Trauerzug in der Münchner Innenstadt sollte auf die Problematik aufmerksam gemacht werden. Wir fordern ein Umdenken in Politik und Gesellschaft. Wenn es uns gelänge, den Earth Overshoot Day jedes Jahr viereinhalb Tage später zu erreichen, wäre unser Verbrauch 2050 wieder im Gleichgewicht mit den Kapazitäten unseres Planeten. Dafür müssen Energie- und Verkehrswende konsequent vorangetrieben werden, um die Emission von Klimagasen zu reduzieren. Auch der ökologische Umbau der Landwirtschaft und der Schutz bestehender Ökosysteme in Wäldern und Meeren weltweit müssen Vorrang haben vor Überproduktion, die nur zu Müllbergen führt.

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München rette Forst Kasten

München, 17.06.2020 - Gemeinsam mit mehreren anderen Organisationen hat Greenpeace München am Mittwochvormittag eine Malaktion auf dem Marienplatz veranstaltet. In einem großen Bild haben wir mit Kreide unsere Forderung an Dieter Reiter und Katrin Habenschaden vor dem Rathaus präsentiert: Schützt Forst Kasten! Gleichzeitig wurde eine Postkartenaktion gestartet, mit der alle Interessierten die Forderung unterstützen können.
Der Forst Kasten vor der südwestlichen Stadtgrenze Münchens ist bedroht durch die geplante Erweiterung des Kiesabbaus. Die bedrohten Waldgebiete gehören der Heiliggeistspitalstiftung, die von der Stadt München verwaltet wird.
Weitere Informationen zum Forst Kasten und zur Postkartenaktion unter: http://wald-neuried-erhalten.de/
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Kontaktlose Unterschriftensammlung am Rotkreuzplatz
Greenpeace München demonstriert für einen grünen Wirtschaftsplan.
München, 30.05.2020 - Das Umdenken in Zeiten der Corona-Pandemie macht auch vor dem politischen Protest nicht halt. Unter dem Motto "Kein Geld für gestern" demonstrierten am Samstagnachmittag etwa 20 Ehrenamtliche der Umweltschutzorganisation Greenpeace am Rotkreuzplatz für die nachhaltige Investition der in der Krise beschlossenen Wirtschaftshilfen. Dank riesiger QR-Codes auf Plakaten konnten Passanten direkt vor Ort und vollständig kontaktlos eine entsprechende Petition unterschreiben. Dazu Marina Gühlke, Pressesprecherin von Greenpeace München: "Die Pandemie hat viele Lebensbereiche radikal verändert. Jetzt müssen wir aufpassen, dass die Politik beim Einsatz der Konjunkturhilfen nicht in alte Muster verfällt. Eine neue Abwrackprämie wäre der falsche Weg."
Investitionen in erneuerbare Energien machen Deutschland unabhängig von klimaschädlichen fossilen Energieträgern und schaffen gleichzeitig dauerhafte neue Arbeitsplätze Nicht nur in der Energiewirtschaft, sondern auch im Verkehrssektor und in einer Ökologischen Landwirtschaft stehen Richtungsentscheidungen an.
Greenpeace München fordert von der Bundesregierung, dass sie Konjunkturhilfen an Bedingungen für Nachhaltigkeit knüpft. Gleichzeitig muss die Lockerung von Umweltschutzauflagen verhindert werden, denn nicht zuletzt schützen intaktes Klima und gesunde Ökosysteme auch die Gesundheit von uns Menschen.
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Infostand - Wählen für ein umweltfreundlicheres München
Wir haben vor den Kommunalwahlen in München alle Wahlprogramme der größeren Parteien gelesen und zusammengestellt, wer was zum Thema Mobilität in München sagt. Wer räumt dem Rad- und Fußgängerverkehr mehr Platz ein? Und wer legt doch noch den Schwerpunkt auf Autos? Bei einem Infostand am Sendlinger Tor rufen wir dazu auf, für das Klima zur Wahl zu gehen, und es kristallisiert sich im Gespräch mit Passanten heraus, dass viele davon unsere Standpunkte durchaus befürworten. Wir werden ein Auge darauf haben, dass der gewählte Stadtrat auch umsetzt, was er verspricht.
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Wege aus der Waldkrise im Kommunalwald
Greenpeace befragte Parteien zu Kommunalwald und Klimaschutz
Im Vorfeld der Kommunalwahl 2020 haben wir Ortsverbände von Parteien in 23 bayerischen Kommunen, darunter auch in München, gefragt, wie sie zum Schutz der Stadtwälder stehen. Die Antworten lassen darauf schließen, dass viele lokale Parteiverbände sich bisher wenig mit dem Wald in ihrer Umgebung auseinandergesetzt haben. Oftmals verwiesen die Antworten auf das örtliche Forstamt. Dabei sollten die die Stadt- und Gemeinderäte als gewählte Volksvertreter eine Kontrollinstanz für die kommunalen Forstämter sein.
Aktuell sind nur knapp 0.3 Prozent der bayerischen Kommunalwaldflächen unter Prozessschutz. Eine gewaltige Diskrepanz zum Ziel der Nationalen Biodiversitätsstrategie von 10 Prozent Schutzflächen, die eigentlich dieses Jahr für alle öffentlichen Wälder in Deutschland erreicht werden sollten. Größere Waldanteile unter Schutz zu stellen und den Umbau zu standortheimischen Mischwäldern zu fördern, ist aber nicht nur für den Artenschutz wichtig, sondern auch für den Klimaschutz. Naturwälder mit großem Totholzanteil und heimischen Baumarten, wie Buchen und Eichen, und gesundem Boden speichern große Mengen an Kohlenstoff und sind resistenter gegenüber Klimaextremen als Fichten-Monokulturen.

Wälder unter kommunaler Verwaltung summieren sich in Bayern auf eine Fläche von 322.918 Hektar. Das entspricht knapp einem Achtel der gesamten Waldfläche in Bayern. Die Waldflächen der einzelnen Kommunen reichen von wenigen Hektar (in den meisten Kommunen) bis hin zu knapp 8000 Hektar (Augsburger Stadtwald). Entsprechend vielfältig sind auch die Strategien zur Bewirtschaftung.
München ist hier insofern vorbildlich, als dass der Stadtwald, in Folge einer Initiative von Greenpeace, bereits seit 2001 nach den Kriterien von Naturland und Forest Stewardship Council (FSC) bewirtschaftet wird. Allerdings werden Teile des ebenfalls von der Stadt München verwalteten Forst Kasten derzeit durch Pläne für Kiesabbau bedroht.
Wir fordern, dass die Kommunen ihren Beitrag zum Wald- und Klimaschutz leisten. Dazu muss das Bewusstsein in der Lokalpolitik verankert werden, dass auch ihre – teils kleinen – Waldflächen in Wechselwirkung mit dem Klima stehen. Nicht zuletzt sollten gerade die Stadtwälder dem Gemeinwohl dienen. Ein gesunder Naturwald bietet neben Abkühlung auch bessere Möglichkeiten für Erholung und Freizeit als ein reiner Wirtschaftswald.
Hier geht's zu den Ergebnissen der Umfrage mit den Antworten der Parteien:
https://naturwald-bayern.de/kommunalwald/
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Kommt zur Demo am 13.02.2020 um 18 Uhr auf dem Marienplatz!
Mehr Infos unter: http://wald-neuried-erhalten.de/
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Mahnwache für den Erhalt des Forst Kasten
In einer Mahnwache setzten wir gemeinsam mit der Bürgerinitiative Wald-Neuried-Erhalten und den Parents For Future München ein Zeichen für den Erhalt des Forst Kasten. Wir fordern den Sozialausschuss auf, in der Sitzung am 12. Dezember 2019 gegen einen Kiesabbau unter dem Wald bei Forst Kasten zu stimmen. Wir fordern von OB Reiter eine klare Priorisierung von Klimaschutz und Schutz unserer Stadtwälder.
Nachdem letzte Woche mit der Entscheidung gegen Kiesabbau in der Dickwiese bei Planegg ein großer Erfolg für die Gegner des Kiesabbaus in den Münchner Wäldern zu verzeichnen war, soll nun über den Versuch, einen Bannwald nahe Forst Kasten als Kiesabbaugebiet freizugeben, entschieden werden.
Wir fordern ein klares Votum gegen Kiesabbau im Forst Kasten. Vielmehr sollte die Waldvision, die von Greenpeace und dem Öko-Institut erstellt wurde, umgesetzt werden. Wälder müssen als CO2 Senken erhalten werden und ökologische Forstwirtschaft gefördert werden.
Malwina Andrassy von der Initiative Wald-Neuried-Erhalten: „Wir stehen heute mahnend vor dem Sozialreferat und erinnern daran, dass unsere Stadtwälder keine Ausverkaufsware sind. Deutschland ist bereits 1,5 Grad wärmer geworden. Die Trockenheit der letzten Jahre hat unseren Wäldern sehr zugesetzt. Wir können uns keine großflächige Zerstörung von Böden erlauben. Wälder sind unsere Lunge und CO2 Senke, die wir bitter nötig haben.“
Weitere Informationen:
Kiesabbau im Forst Kasten: http://wald-neuried-erhalten.de/
Greenpeace Waldvision für Klima, Mensch und Natur: https://www.greenpeace.de/waldvision
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Kein Geld für Klima-Sauereien
Rechnerisch zahlt jede Bundesbürgerin und jeder Bundesbürger 114 EUR pro Jahr in den Topf der EU-Agarpolitik ein.
Greenpeace machte im Rahmen einer bundesweiten Agrarwende-Tour am 2.8.2019 in München Station, um den Europa-Abgeordneten Manfred Weber aufzufordern, endlich Verantwortung für den Erhalt unserer Ökosysteme zu übernehmen - und dafür zu sorgen, dass die Agrarsubventionen ausschließlich dafür verwendet werden, dieses Ziel zu erreichen.
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