20.03.1991 Gründung Nationalpark Šumava
1995 Rund um den Lusen Borkenkäfer Nichtbekämpfungsgebiet
Reduzierung der Naturzone von 22% auf 13%
1999 Genehmigung Bekämpfung in urwaldartigen Beständen, gegen den Rat der Experten. In Naturzone I dürfen mit Sondergenehmigung Borkenkäfer bekämpft werden
2000 Übertragung von 6.500 ha Wald an im Nationalpark liegende Gemeinden
2005 Deutsch/Tschechisches Memorandum: Neben der derzeitigen Naturzone I von 13% wird ein Teil der Zone II als Nichtbekämpfungszone ausgewiesen 9,8% die dann zur Erweiterung der Naturzone bis 2010 auf 30% dient
2007 Orkan Kyrill – Politik des Prozessschutzes durch grünen Umweltminister Martin Bursik: Keine Sondergenehmigungen mehr für Borkenkäferbekämpfung in Naturzone
2008 Österreich droht mit Schadensersatzforderungen von 1,2 Mio Euro, falls Borkenkäferbekämpfung nicht verstärkt wird
2009 Borkenkäfer wieder verstärkt bekämpft
Sept 2009 1.200 Wissenschaftler für mehr Prozessschutz
Anfang 2011 Führungswechsel: Nationalparkleiter Jan Stráský und Umweltminister Tomas Chalupa
2011 Stráský: Auflösung des wissenschaftlichen Nationalpark-Beirats
Memorandum von 2005 wird als ungültig angesehen (nicht korrekt unterschrieben und eh abgelaufen)
April 2011 Chalupa: Kompromiss in 4% Naturzone I mit „sanfter“ Borkenkäferbekämpfung, 9% bleiben als Naturzone I erhalten
Mai 2011 Verbreiterung der Randzone auf 500 m zum österreichischen Stift Schlägel & Gespräche mit Bay. Forstminister Brunner
Juli 2011 Einschlag in seit 2007 beschlossener eingriffsfreier Zone II: 5.000 Bäume mit der Handentrindung; Walddistrikt zwischen Modrava, Filipova Huť u. Forsthaus Březník/Pürstling Grund: 1km Nähe zu bewirtschafteten Gemeindewäldern
Juli/Aug 2011 Baumbesetzung von Umweltverbänden wie Hnuti Duha, ProRegenwald u.a. 30- 70 Aktivisten vor Ort. Die Gemeinde Modrava, sowie weitere 21 Gemeinden unterstützen Stráský. Anwohner protestieren gegen Umweltschützer. Präsident Vaclav Klaus unterstützt die Nationalparkpolitik und vergleicht die Hnuti Duha mit der Al Kaida
Dezember 2011 Vorschlag der Region Pilzen für ein neues Nationalparkgesetz mit Festschreibung der Kernzone auf 16,9% und einer Entwicklungszone von 16,7%. Auf der restlichen Fläche normale Forstwirtschaft
Januar 2012 Umweltminister Chalupa veröffentlicht Gesetzesentwurf für den Nationalpark Šumava - Naturzone 22% bis 2047 auf max. 35% erweiterbar
Februar 2012 IUCN Kritik an den bisherigen Gesetzesentwürfen - Entsprechen nicht den internationalen Nationalparkkriterien
Mai 2012 Umweltminister Chalupa legt seinen umstrittenen Gesetzesentwurf dem tschechischen Parlament vor
Juni 2012 EU Kommission übt Kritik am Management im Nationalpark insb. an Baumfällungen zur Borkenkäferbekämpfung
Nationalparkleiter Strasky tritt zurück, Nachfolger wird Jiří Mánek
Januar 2013 Der Nationalpark Sumava soll aufgeteilt werden in 3 Gebiete die nach Nationalparkkriterien IUCN II behandelt werden. Diese Flächen beinhalten ca 39% des jetzigen Gebietes mit 26.543 ha. Davon sind 19.966 ha als Kernzone vorgesehen (davon kommen einzelne Gebiete erst nach bis zu 45 Jahren hinzu) und 6.577 ha als Managementbereich. Die restlichen Flächen 41.521 ha (ca 61%) sollen nach den schwächeren IUCN Kriterien IV behandelt werden - Naturschutzgebiet mit dauerhaften Management. Damit wird faktisch der 68.024 ha große Nationalpark verkleinert auf 1/3 seiner Fläche und zerteilt in einzelne nicht zusammenhängende Teile
Januar 2014 Große Politische Änderungen in Tschechien geben Hoffnung für eine positive Wende in der Nationalpark-Politik. Der neue tschechische Umweltminster Richard Brabec löst den Nationalparkkritischen Umweltminister Tomas Chalupa ab. Das vom Vorgänger Chalupa vorgeschlagene Gesetz zur Quasi-Verkleinerung des Nationalparks liegt bislang auf Eis
Juni 2014 Entscheidung vom neuen Umweltminister: Der umstrittene Nationalparkleiter Jiří Mánek muss gehen. Pavel Huberný übernimmt sein Amt. Auch die geplante Ski-Piste im Nationalpark wird auf Eis gelegt
April 2017 Umweltminister Richard Brabec setzt sein Nationalparkgesetz durch. Damit ist der Nationalpark Sumava erstmal grundlegend geschützt.
April 2018 In der letzten Jagdsaison sind mehr als 1.100 Hirsche geschossen worden. Jetzt hat die Nationalparkverwaltung angekündigt die Jagd einzudämmen. Da es im Sumava wieder Wölfe gibt, werden jetzt Zonen (insg. 7.000 ha) ausgewiesen, in denen keine Hirsche mehr vom Jäger geschossen werden.
2020 Neue Zonierung: 27,5 % werden jetzt als strenge Naturzone geschützt. 46.6 % minimale Eigriffe in Naturzone erlaubt. 46 % Pflegezone und 1,2 % Kulturlandschaft