Der größte Teil der afrikanischen Regenwälder liegt rund um das Kongo-Becken. Kleinere Bestände finden sich u.a. noch an der Elfenbeinküste
, im kenianischen Hochland und auf Madagaskar. Es existiert erstaunliche Flora und Fauna. Im Regenwald Madagaskars, im Osten der Insel, leben 250.000 Arten. Davon sind ungefähr 70 % endemisch, d.h. sie kommen ausschließlich nur in dieser Region vor. Bis heute werden dort neue Arten entdeckt.
Der Urwald Zentralafrikas ist nach dem Amazoniens zur Zeit das zweitgrößte tropische Urwaldgebiet der Erde.
Artenvielfalt - Berggorilla und Waldelefant
Im Ruwenzorigebirge zwischen Uganda und Kongo gibt es Regenwaldgebiete, die 300 und mehr Regentage im Jahr aufweisen — dort entstehen metertiefe Moospolster und Heidekräuter, die zu hohen Bäumen heranwachsen. Zu den charakteristischen Tierarten zählen die Flachland- bzw. Berggorillas dar. Aber auch die Waldelefanten sind bekannt für den Regenwald Afrikas. Wie die Gorillas kommen sie in Gabun, Kongo und Nachbarstaaten vor. Die Waldelefanten sind kleiner als die Steppenelefanten. Waldelefanten sind wahre Landschaftsarchitekten, die für Erneuerung und Wiederaufforstung des Waldes unverzichtbar sind. Sie haben täglich Appetit auf über 100kg Pflanzennahrung und essen bis zu 19 Stunden am Tag. Durch ihre Wanderungen durch den Dschungel schaffen sie Brachen und damit Platz für junge Keimlinge, das nötige Pflanzensaatgut haben sie — dank ihrer schlechten Verdauung — auch immer dabei.
Indigene
Freilich nutzen auch Menschen den Regenwald als Lebensraum. So lebt z.B. in Kamerun der Stamm der Baka-Pygmäen. Sie sind Sammler und Wildbeuter. Als Behausung dienen ihnen Laubhütten, die sie nach nur wenigen Wochen Jagdzeit in einem ausgewählten Gebiet wieder verlassen. Einige Clans werden aus dem schwindenden Urwald in die Savanne abgedrängt. Durch die Ansiedlung entgegen ihrer Gewohnheiten in Hüttendörfern, verlieren Sie ihr Jahrtausende altes Wissens und ihre ursprüngliche Kultur, die bereits in griechischen Sagen und altägyptischen Berichten beschrieben wurde. Der Prognose einiger Ethnologen zufolge wird ihre Kultur in einigen Jahrzehnten ausgelöscht sein.
Zerstörung
Gerade auch der Regenwald Zentralafrikas und seine Bewohner sind stark gefährdet. In den vergangenen Jahren hat er 85% seines Regenwaldes verloren. Nach Expertenschätzungen sind unberührte Waldgebiete in 5-10 Jahren verschwunden. Die Ursachen dafür sind:
- der Holzeinschlag
Der Holzverkauf wird u.a. zur Finanzierung von Bürgerkriegen verwendet. Auch wertvolle Hölzer werden im Auftrag europäischer Möbelfabrikanten gefällt — afrikanisches Holz ist auf dem europäischen Markt zunehmend begehrt. Das Holz wird v.a. für Furnierhölzer, Musikinstrumente, Fensterrahmen oder Parkettfußböden verwendet. Die internationalen Holzkonzerne nennen ihre EinschlagmethodeSelektive Extraktion
. Dabei werden nur die ein bis zwei teuersten Urwaldriesen pro ha gefällt. Die scheinbar schonende Methode hinterlässt aber die übrige Vergatation zu 70% zerstört. - die Vorliebe und starke Nachfrage der Siedler außerhalb des Regenwalds nach
Bush Meat
(Fleisch wild lebender Tiere): Für dieses Fleisch ziehen dann auch zahlreiche Wilderer los und jagen beispielsweise unsere nächsten Verwandten, die Menschenaffen: Gorillas, Schimpansen und Bonobos, aber auch Elefanten, Pythonschlangen und Gazellen. Jährlich werden dafür rund 4 Mio Tiere geschlachtet.