Presseerklärung vom 31. März 2007

Greenpeace informiert italienische Restaurants zu Gen-Ölen

Großhändler sollen gentechnisch veränderte Speiseöle aus ihrem Sortiment nehmen

München, 31.03.2007 - Aktivisten der Greenpeace-Gruppe München informieren italienische Restaurants in München über gentechnisch veränderte Speiseöle im Großhandel und die mit der Verwendung dieser Öle in der Gastronomie verbundene Kennzeichnungspflicht in der Speisekarte. Dazu erhalten die Gastwirte zum einen Informationen zur Gentechnik-Kennzeichnungspflicht in Gaststätten und zum anderen die "Schwarze Liste der Gen-Öl-Händler für den Großraum München" sowie ein Informationsblatt zu dem einzigen italienschen Großhändler auf dieser Schwarzen Liste - Feinkost Spina.

"Es ist ignorant gegenüber Verbrauchern und Gastwirten, wenn Feinkost Spina weiterhin gentechnisch veränderte Speiseöle verkauft", sagt Klaus Müller, Gentechnik-Experte der Greenpeace Gruppe München. Denn zum einen lehnen nach aktuellen, repräsentativen Umfragen etwa 75 Prozent der Verbraucher in Deutschland den Einsatz von Gentechnik in Lebensmitteln ab. Zum anderen zeigen Recherchen von Gen-Detektiven der Greenpeace-Gruppe München immer wieder, dass die meisten Gastwirte gentechnisch veränderte Öle unwissentlich einsetzen.

Am 2. Februar hatte die Greenpeace-Gruppe München die Schwarze Liste der Gen-Öl-Händler erstmals öffentlich gemacht. Am 9. Februar protestierten Greenpeace Aktivisten bei dem italienischen Groß- und Einzelhändler Feinkost Spina im Euroindustriepark in München gegen den Verkauf von Gen-Ölen. Unter dem Motto "Was ist an Gen-Öl Feinkost, Herr Spina?" forderten sie von dem Geschäftsführer, auf den Verkauf von Gen-Ölen zu verzichten. Dass es auch ohne gentechnisch veränderte Speiseöle geht, zeigt der italienische Groß- und Einzelhändler Caesar Auguste in Obersendling.

Anders dagegen Feinkost Spina. Der Geschäftsführer Andrea Salvatore Spina beharrt weiterhin darauf, das gentechnisch veränderte Sojaöl "Sola Gold" verkaufen zu wollen. Auch von Protest- Emails, die besorgte Verbraucher von der Internet-Seite der Greenpeace Gruppe München aus an Herrn Spina persönlich abgeschickt haben, zeigt er sich unbeeindruckt. "Feinkost Spina sollte endlich den Verbraucherwünschen nachkommen und sein Sortiment möglichst bald auf ausschließlich gentechnikfreie Speiseöle umstellen", fordert Klaus Müller. "Mit dem Verkauf von Gen-Ölen ist Feinkost Spina mit verantwortlich dafür, dass Verbrauchern bei ihrem Besuch in Restaurants Gentechnik untergeschoben wird", so Müller weiter.

Seit Mitte April 2004 müssen alle Lebensmittelhersteller die neue, strengere Kennzeichnung für gentechnisch veränderte Lebensmittel umsetzen. Aber nicht nur Lebensmittelhersteller müssen kennzeichnen - auch in Restaurants muss auf die Verwendung gentechnisch veränderter Zutaten aufmerksam gemacht werden. In der Speisekarte muss beispielsweise gekennzeichnet werden, wenn für die Zubereitung eines Essens gentechnisch veränderte Speiseöle zum Braten oder Frittieren verwendet wurden. Fehlt der Hinweis, machen sich die Wirte strafbar und riskieren Bußgelder von bis zu 50.000 Euro.

Im Großhandel gibt es diverse gentechnisch veränderte Speiesöle zu kaufen. Die Öle selbst sind entsprechend gekennzeichnet - in der Regel findet sich aber keine Kennzeichnung in den Speisekarten der Restaurants, die diese Öle weiter verarbeiten. Den Verbrauchern wird dadurch doch wieder Gentechnik untergeschoben. Der Großhandel ist mit verantwortlich für diese, von der Mehrheit der Verbraucher nicht gewünschte Situation.