Presseinformation zu Feinkost-Spina

Was ist an Gen-Öl Feinkost, Herr Spina?

Greenpeace Aktivisten protestieren bei Feinkost Spina gegen den Verkauf von Gen-Ölen

München, 09.02.2007 - Aktivisten der Greenpeace-Gruppe München protestieren heute seit 14 Uhr auf dem Gelände des italienischen Groß- und Einzelhändlers Feinkost Spina im Euro-Industriepark im Norden Münchens gegen den Verkauf von Gen-Ölen. Feinkost Spina führte im Jahr 2006 sogar ein Gen-Öl als Eigenmarke in seinem Sortiment. Das Riviera Samenöl enthält laut Kennzeichnung auf dem 10 Liter Weißblechkanister aus gentechnisch veränderten Sojabohnen hergestelltes Sojaöl. Mitte Januar 2007 fanden Gen-Detektive der Greenpeace-Gruppe München auch noch das gentechnisch veränderte Sojaöl SolaGold des Herstellers Heidenreich bei Feinkost Spina.

"Was ist an Gen-Öl Feinkost, Herr Spina?", fragt Klaus Müller, Gentechnik-Experte der Greenpeace-Gruppe München den Geschäftsführer Andrea Salvatore Spina. "Es ist verantwortungslos gegenüber Gastwirten und Verbrauchern, dass Feinkost Spina gentechnisch verändertes Öl in seinem Sortiment anbietet. Dass es auch ohne Gen-Öle geht, zeigt beispielsweise der italienische Großhändler Caesar Auguste in München Obersendling", so Müller weiter.

Gen-Detektive der Greenpeace-Gruppe München haben in den letzten Monaten nach Gen-Ölen im Großhandel recherchiert. Die Recherchen haben Großhändler umfasst, die ihre Produkte entweder im Großraum München anbieten oder an Gastwirte im Großraum München liefern. Die Ergebnisse dieser Recherchen wurden erst vor einer Woche in Form einer "Schwarzen Liste" öffentlich gemacht. In dieser Liste sind Großhändler zu finden, die Gen-Öle in ihrem Sortiment führen, wie etwa Feinkost Spina, der Hamberger Großmarkt oder der Großhändler Vierlande.

Seit Mitte April 2004 müssen alle Lebensmittelhersteller die neue, strengere Kennzeichnung für gentechnisch veränderte Lebensmittel umsetzen. Aber nicht nur Lebensmittelhersteller müssen kennzeichnen - auch in Gaststätten/Restaurants, Kantinen und an Markt- und Imbissständen muss auf die Verwendung gentechnisch veränderter Zutaten aufmerksam gemacht werden. In der Speisekarte muss beispielsweise gekennzeichnet werden, wenn für die Zubereitung eines Essens gentechnisch veränderte Speiseöle zum Braten oder Frittieren verwendet wurden. Fehlt der Hinweis, machen sich die Wirte strafbar und riskieren Bußgelder von bis zu 50.000 Euro.

Mehr als 70% der Verbraucher in Deutschland lehnen den Einsatz von Gentechnik in Lebensmitteln ab. Die Lebensmittelindustrie respektiert bisher weitgehend diese umfassende Ablehnung. Dementsprechend sind derzeit keine gekennzeich­neten, gentechnisch veränderten Lebensmittel in Supermärkten in Deutschland zu finden.

Anders ist die Situation im Großhandel, der der direkten Kontrolle durch die Verbraucher entzogen ist. Dort gibt es diverse gentechnisch veränderte Öle zu kaufen. Die Öle selbst sind entsprechend gekennzeichnet - in der Regel findet sich aber keine Kennzeichnung in den Speisekarten von Gaststätten/Restaurants, Kantinen, Markt- und Imbissständen, die diese Öle weiter verarbeiten. Den Verbrauchern wird aufgrund dieser fehlenden Kennzeichnung in den Speisekarten und den unzureichenden Kontrollen der bayerischen Lebensmittel­überwachung nun doch wieder Gentechnik untergeschoben. Der Großhandel ist mit verantwortlich für diese, von der Mehrheit der Verbraucher nicht gewünschten Situation.

"Feinkost Spina muss endlich den Verbraucherwunsch nach gentechnikfreiem Essen respektieren und Gen-Öle aus seinem Sortiment entfernen", sagt Klaus Müller. "Auch aus Verantwortung gegenüber den Gastwirten gehören Gen-Öle nicht in das Sortiment", so Müller weiter. Denn Recherchen der Greenpeace-Gruppe München in Gaststätten zeigen immer wieder, dass Gastwirte Gen-Öle in der Regel unwissentlich einsetzen.