Blumen aus Bau- und Gartenmärkten gefährden Bienen
Greenpeace protestiert in drei Münchner Baumärkten
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München, 10. Mai 2014 – Greenpeace-Aktivisten protestierten heute in den Münchner Baumarkt-Filialen von Bauhaus in der Landsbergerstr. 175-179, Hagebau in der Westendstr. 221 sowie Toom in der Grillparzerstr. 20 gegen den Einsatz von Pestiziden bei Zierpflanzen. Vor dem Markt wurde eine mannshohe Blume aufgebaut und Pflanzen mit Etiketten versehen, auf denen stand: “Achtung: Pestizide gefährden Bienen!“ Passanten waren eingeladen, eine Protestpostkarte direkt im Markt abzugeben.

Bundesweit findet der Protest heute in 38 Städten vor Filialen großer Bau- und Gartenmarktketten wie Bauhaus, Obi, Toom statt. Im April veröffentlichte Greenpeace eine Studie, nach der 79 Prozent der untersuchten Pflanzen aus Baumärkten und Gartencentern Rückstände von Agrargiften enthielten, die Bienen krank machen können. „Der Fund dieser Giftcocktails belegt, dass in der Herstellung dieser Zierpflanzen massiv Pestizide eingesetzt werden. Pflanzen haben jedoch keine Beipackzettel. Verbraucher servieren Bienen daher in ihren Gärten mit attraktiven Blüten unbeabsichtigt auch gefährliche Chemikalien“, sagt Ralf Comes von Greenpeace München.

Baumärkte bieten zudem Pestizide zum Einsatz in Haus- und Kleingärten an: chemische Unkrautvernichter und Gifte gegen Insekten und Pilzkrankheiten. Greenpeace hat die größten Bau- und Gartenmärkte Obi, Bauhaus, Toom, Hornbach und Hagebau gefragt, ob sie bienengefährliche Pestizide aus dem Sortiment nehmen und von ihren Pflanzenlieferanten einen Verzicht auf den Einsatz dieser Gifte verlangt. Das Ergebnis: Bauhaus, Obi, Toom und Hornbach, haben die für Bienen gefährlichsten Stoffe aus ihren Regalen genommen. Hagebau zieht Ende des Jahres nach. Alle weigern sich jedoch, auf ihre Pflanzenlieferanten einzuwirken. „Die Unternehmen haben bewiesen, dass sie zum Schutz der Bienen beitragen können und wollen. Doch sie müssen auch ihre Pflanzenlieferanten dazu bringen, nicht länger bienengefährdende Pestizide zu verwenden“, fordert Ralf Comes von Greenpeace München.

Die unabhängige Umweltschutzorganisation identifizierte bereits im Vorjahr im Report „Bye Bye Biene“ sieben für Bienen besonders gefährliche Pestizide. Diese müssen umgehend aus der landwirtschaftlichen Praxis verbannt werden, um das Bienensterben aufzuhalten. Vier der Wirkstoffe (Imidiacloprid und Clothianidin von Bayer, Thiamethoxam von Syngenta sowie Fipronil von BASF) belegte die EU im Dezember 2013 mit Anwendungseinschränkungen. Analysen von Bienenpollen und jetzt der Zierpflanzen zeigen jedoch, dass diese Pestizide immer noch in die Umwelt gelangen und somit Bestäuber gefährden. „Wir brauchen ein sofortiges Verbot aller bienengefährdenden Pestizide“, betont Ralf Comes.

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