Greenpeace-Aktion am Europäischen Patentamt in München

Greenpeace-Aktion am Europaeischen Patentamt in Muenchen München, den 22.02.2000: Rund 90 Greenpeace-Aktivisten haben in den frühen Morgenstunden das Europäische Patentamt (EPA) für 7 Stunden lahmgelegt. Die Umweltschützer haben sowohl die Haupteingänge als auch die Zufahrten zur Tiefgarage zugemauert. Kletterer entrollten Bild-Banner mit der Aufschrift "Stoppt die Menschenzüchter! Keine Patente auf Lebewesen".

Anlaß ist ein vom EPA erteiltes Patent, das die Vermarktungsrechte für ein Verfahren zur Genmanipulation von menschlichen Stammellen und Embryonen sichert. Nach Greenpeace-Recherchen ist dieser Skandal kein Einzelfall. Das EPA hat bereits mehrfach Patente erteilt, die den Menschen mit einschließen. 1998 wurde beispielsweise ein Patent zur Genmanipulation von Milchdrüsen erteilt, das Frauen mit einschließt. Diese Patent wurde bis heute nicht zurückgezogen, Einsprüche dagegen wurden beim EPA nicht verhandelt. Außerdem wurden vom EPA bereits vielfach Patente auf Pflanzen und Tiere erteilt. Durch diese Patente werden die Nutzungsrechte für Menschen, Tiere und Pflanzen an die Gentechnik-Industrie vergeben.
Im Dezember vergangenen Jahres hatte Greenpeace das EPA schon mehrfach aufgefordert, die Patentierung von Lebewesen einzustellen. Doch der Präsident des Amtes, Ingo Kober, hatte die Vorwürfe schlicht ignoriert und das obwohl solche Patente nach der derzeitigen Rechtslage nicht erteilt werden dürften.

Weitere Informationen zur Patentierung von Lebewesen können Sie unter www.greenpeace.de/gentechnik finden.