Greenpeace: Einschlag-Moratorium für alte Buchen

Übergabe von 1.000 Unterschriften an das Staatsministerium für Umweltschutz in Bayern

München, 06.06.2012 - Greenpeace München überreicht 1.000 Unterschriften und eine junge Rotbuche als Aufforderung, die Nationale Biodiversitätsstrategie umzusetzen.

Am Morgen des 6. Juni 2012 übergab Greenpeace München dem Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit, Ministerialreferent Bichlmeier, eine Kiste mit ca. 1.000 Unterschriften. Die Unterschriften wurden auf zwei großen Aktionstagen in München gesammelt, an denen auch die Greenpeace - Jugend beteiligt war. Eine junge Rotbuche dient als Zeichen, dass München zum Schutz der bayerischen Buchenwälder aufruft und die Umsetzung der Nationalen Biodiversitätsstrategie in Bayern fordert.

Nur 1,3 Prozent der bayerischen Wälder sind wirklich geschützt. Nach der nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt sollen bis zum Jahr 2020 jedoch fünf Prozent der Wälder aus der forstlichen Nutzung genommen werden. Die Bundesregierung hat im Jahr 2007 die Nationale Biodiversitätsstrategie beschlossen. Auch Bayerns Ministerpräsident Seehofer saß mit am Kabinettstisch. Im Jahr 2010 wurde die Strategie im Bundestag von allen Fraktionen bestätigt.

Bayern besitzt deutschlandweit den größten Anteil an Wäldern. Alte Buchen- und Laubwälder dienen nicht nur der Erholung. Sie sind der Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten und unverzichtbar für den Klimaschutz. Volker Oppermann von Greenpeace München fordert: "Bayern soll sich seiner Verantwortung für die Buchenwälder stellen und zehn Prozent der öffentlichen Wälder schützen". Dies entspräche etwa fünf Prozent der bayerischen Waldfläche, denn die öffentlichen Wälder sollen aufgrund ihrer Vorbildfunktion vorrangig geschützt werden. "Bis ein ausgearbeitetes Schutzkonzept vorliegt, muss ein Einschlag-Moratorium dafür sorgen, die über 140 Jahre alten Buchenwälder in öffentlicher Hand zu schützen. Diese wertvollen Laubwälder sind wichtig für den Klimaschutz und den artenreichen Urwald von morgen", so Volker Oppermann.