Presseerklärung vom 20. Februar 2010
Greenpeace München kennzeichnet Gen-Milchprodukte
Protest in 39 Städten gegen Nestlé und Milupa – Aktivisten verteilen neuen Ratgeber „Milch für Kinder“
München, 20.02.2010 – Greenpeace-Aktivisten aus München haben heute Gen-Milchprodukte der Hersteller Nestlé und Milupa mit Aufklebern gekennzeichnet. Im Zentrum Münchens beklebten sie in einer Filiale einer Supermarktkette und einer Drogeriemarktkette Babymilchnahrung mit dem Warnhinweis „Umweltgefahr - Für dieses Produkt bekommen Milchkühe Gentechnik-Futter.“ Außerdem verteilten die Ehrenamtlichen am Marienplatz einen neuen Ratgeber zu Milchprodukten für Kinder. Bundesweit protestierten heute Greenpeace-Aktivisten in 39 deutschen Städten gegen Nestlé und Milupa und forderten sie auf, aus der Gen-Milch-Produktion auszusteigen.
Der Anbau von genmanipulierten Futterpflanzen gefährdet die Artenvielfalt und erhöht den Pestizid-Einsatz in der Landwirtschaft
, sagt Klaus Müller, Sprecher von Greenpeace München. Mit dem Kauf von Gen-Milch unterstützen Verbraucher die Verbreitung der Risiko-Gentechnologie. Gentechnikfreie Milch trägt hingegen dazu bei, Kindern eine intakte Umwelt zu hinterlassen.
Am vergangenen Donnerstag hatte Greenpeace den neuen Ratgeber „Milch für Kinder – Einkaufsratgeber für den Genuss ohne Gentechnik“ veröffentlicht. Der Ratgeber gibt eine aktuelle Übersicht zum Einsatz von Gen-Pflanzen für Schulmilch und Babymilchprodukte. Bioprodukte werden immer ohne Gentechnik im Tierfutter hergestellt. Auch einige konventionelle Babymilchhersteller wie Hipp und Humana verarbeiten bereits Milch ohne Gen-Futter-Einsatz.
Mit 65 Prozent Marktanteil haben Nestlé und Danone (Milupa) den höchsten Absatz von Babymilchpulver in Deutschland. Gegenüber Greenpeace erklärten die beiden Lebensmittelkonzerne, dass Gen-Pflanzen in der Milchviehfütterung Standard sei. Eine Umstellung sei nicht in Planung.
Durch die fehlende Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel, die mit Gen-Pflanzen erzeugt wurden, ist vielen Verbrauchern nicht bewusst, dass sie mit Nestlé- und Danone-Produkten Gen-Milch kaufen
, sagt Klaus Müller. Mit den Warnhinweisen unterstützen wir heute den Wunsch der meisten deutschen Verbraucher nach einer besseren Information über die Herkunft ihrer Lebensmittel.
Der Großteil der weltweit angebauten Gen-Pflanzen wie Gen-Mais und Gen-Soja landet in den Futtertrögen von Schweinen, Kühen und Hühnern. Greenpeace setzt sich gegen die ökologisch riskante Grüne Gentechnik ein. Gen-Pflanzen gefährden die Umwelt und eine gentechnikfreie, nachhaltige Landwirtschaft. Sie können sich unkontrolliert ausbreiten und bedrohen die Artenvielfalt. Im neuen Ratgeber weist Greenpeace auch darauf hin, dass die Forschung derzeit in Gen-Milch kein gesundheitliches Risiko für den Verbraucher erkennt.