Greenpeace: Anbauverbot von Gen-Pflanzen in Bayern nutzlos
Auf europäischer Ebene muss Zulassungstopp erfolgen
Protest gegen GenMais 1507 am Stachus in München

München, 15.3.2014 – Am Samstag protestierte Greenpeace München am Stachus gegen den Anbau von Gen-Pflanzen in Deutschland mit einem überdimensionierten Maiskolben.

Die CSU will in Bayern ein Anbauverbot von gentechnisch veränderten Pflanzen erreichen. Das allein jedoch ist nutzlos, denn durch Pollenflug verbreiten sich die Pflanzen über Grenzen hinweg.

Derzeit läuft auf europäischer Ebene ein Zulassungsverfahren für die gentechnisch veränderte Maissorte 1507. „Die CSU hat in der Vergangenheit kaum eine Gelegenheit ausgelassen sich gegen Gentechnik auszusprechen,“ sagt Ralf Comes von Greenpeace München, „leider fehlen Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) die Courage diese Position auch in der Bundespolitik durchzusetzen“.

Von gentechnisch veränderten Pflanzen gehen viele Gefahren aus. So steigt mittelfristig der Einsatz von Pestiziden, obwohl gerade das verhindert werden soll. Der Mais produziert ein Gift um Schädlinge abzutöten. Doch nach wenigen Jahren können sich Resistenzen bilden. Die Folge: Landwirte müssen vermehrt Pestizide einsetzen. Außerdem vergiftet der Mais nicht nur die Schädlinge, sondern auch andere Insekten wie Bienen und Schmetterlinge.

Große Koalition muss Konsequenzen folgen lassen

Im Koalitionsvertrag erkennen die Regierungsparteien „die Vorbehalte des Großteils der Bevölkerung gegenüber der grünen Gentechnik an.“ Nach einer repräsentativen Umfrage im Auftrag von Greenpeace sind 88 Prozent der Befragten gegen den Anbau von Gen-Pflanzen in Deutschland und die Zulassung für „1507“. Sollte der Gen-Mais für den Anbau zugelassen werden, erwarten 73 Prozent der Befragten, dass der Bundeslandwirtschaftsminister den Anbau in der Bundesrepublik verbietet. „Der sicherste Weg, den Anbau des Gen-Maises zu verhindern wäre, ihn gar nicht erst zuzulassen, so Ralf Comes. „Wir erwarten, dass Minister Schmidt sich für einen Stopp des Zulassungsverfahrens einsetzt und rechtliche Schritte gegen den Gen-Mais einleitet“.