Kuhbanner Aktion in München

KuhbannerMünchen. Am Sonntag, dem 27. August, hatten die Münchner Gelegenheit, mit weißen Stoffteilen und ihrem persönlichen Spruch gegen die Verwendung von genmanipulierten Tierfutter für Hühner und Kühe zu protestieren. Vor Ort bei der Greenpeace Gruppe wurden diese Stoff-Flecken dann zu einem großen Banner zusammengenäht.

Hintergrund der Aktion ist der Protest von Verbrauchern gegen die Verwendung von genmanipulierten Pflanzen als Tierfutter. Über 80 %  der Deutschen sagen Nein zur Gentechnik in Nahrungsmitteln, so eine aktuelle Studie der Europäischen Union. Darauf haben in der Vergangenheit viele Hersteller und die großen Einzelhandelsketten in  Deutschland reagiert, indem sie auf gentechnisch veränderte Zutaten in ihren Produkten verzichtet haben. Nach wie vor gelangt aber Gentechnik über den Kuhbanner in der NähwerkstattUmweg als Tierfutter beim Verbrauch von tierischen Erzeugnissen wie Milch, Eiern und Fleisch auf den Tisch: In der Europäischen Union existieren derzeit Einfuhr- bzw. Anbaugenehmigungen für zwei Gruppen gentechnisch veränderter Futtermittel: Mais oder Maiskleber und Soja oder Sojaschrot.

Was macht die Gentechnik zum Risiko?

Mit Gentechnik wird das Erbgut von Bakterien und Viren und anderen Organismen auf Pflanzen übertragen. Dies ist ein unkontrollierter Eingriff in den pflanzlichen Organismus. Es können dabei unvorhersehbare Effekte eintreten. So ist es möglich, dass von einer Gen-Pflanze neuartige Stoffwechselprodukte gebildet werden, die giftig oder Allergie auslösend sein können. Welcher Art dieser Effekt auch sein mag, die Folgen wären gegebenenfalls nicht mehr aufzuhalten: Samen, Wurzeln und Pollen breiten sich in der Natur unkontrollierbar aus.

Dem gentechnisch manipulierten Mais wurde z. B. ein Gen des Bacillus thuringiensis (Bt) eingebaut, das ein Gift bildet, das bestimmte Insekten abtötet. Dieser insektenresistente Mais wirkt wie ein Pestizid. Das Bt-Gift lässt sich über Monate im Boden nachweisen.

Außerdem enthalten einige Gen-Maissorten zur Zeit noch ein Antibiotika-Resistenzgen, das in der Pflanze auf dem Acker keinerlei Funktion hat und nur für die Genmanipulation im Labor benötigt wird. Für uns Menschen stellt dies ein gesundheitliches Risiko dar, weil dadurch Antibiotika in der medizinischen Behandlung unwirksam werden können.

Ob nun genmanipulierte Pflanzen auf dem Acker freigesetzt werden, ob sie zu Gen-Nahrung verarbeitet werden oder über den Umweg des Tierfutters auf unseren Tellern landen: die Risiken für Mensch und Umwelt sind weitgehend unbekannt.

Was können  Sie tun?

  • In Öko-Läden gehen Sie auf Nummer Sicher. Öko-Bauern lehnen genmanipulierte Pflanzen als Tierfutter ab. Einige verwenden prinzipiell kein Soja, da sie keine Importware verfüttern wollen. Damit verschwindet auch die Gefahr einer ungewollten Vermischung mit Gen-Soja.
  • Besuchen Sie Greenpeace und das EinkaufsNetz im Internet. Dort gibt es Hintergründe und Fakten zum Thema Gentechnik, E-Mail-Protest mit einem Klick, Mitmach-Ideen für den Einkauf und vieles mehr.

Greenpeace fordert

  • Keine Gentechnik im Essen, auch nicht in Wurst,Ei und Milch.
  • Die Lebensmittelhersteller müssen garantieren, dass ihre Produkte ohne Gen-Futter produziert werden.
  • Keine Freisetzung von gentechnisch veränderten Organismen. Kein Anbau von Gen-Pflanzen.